Am 4. Dezember 1875 legt der deutsche Dampfsegler "Deutschland" in Bremerhaven ab und nimmt Kurs auf New York. Mit an Bord zahlreiche Auswanderer, amerikanische Touristen und Kaufleute mit Waren für die Weltausstellung in Baltimore. Das Kommando führt der erfahrene Kapitän Eduard Brickenstein, der das Schiff erst wenige Tage zuvor übernommen hat.
Schon 48 Stunden später, am 6. Dezember, gerät die "Deutschland" vor der Ostküste Englands in einen Sturm der Windstärke 10. Heftiges Schneetreiben und die aufgepeitschte See behindern die Sicht. Brickenstein lässt umgehend den Ausguck verdoppeln und per Lotblei die Meerestiefe messen. Als plötzlich an Backbord aus dem Dunkel ein Licht aufblitzt, befiehlt der Kapitän halbe Kraft voraus und korrigiert den Kurs. Eine fatale Entscheidung, denn in diesem Moment läuft der Dampfer in der Höhe des Themse-Deltas auf eine Sandbank. Der Kapitän unternimmt verzweifelte Manöver, das Schlimmste abzuwenden - ohne Erfolg. Von den 230 Menschen an Bord lassen 57 ihr Leben in den eisigen Fluten des Atlantik. Erst am 7. Dezember 1875 kann ein Radschlepper die 173 Überlebenden in Sicherheit bringen, die schwer beschädigte "Deutschland" versinkt im Meer.